Zur Behandlung einer Hausstauballergie sollte vor allem das auslösende Allergen gemieden werden. Das bedeutet, dass man beispielsweise ausreichend und regelmäßig lüften sollte sowie die Bettwäsche regelmäßig wechseln und heiß waschen sollte. Wenn aber solche präventiven Maßnahmen nicht genügen, um dem allergischen Schnupfen und eventuell dem allergischen Asthma vorzubeugen, kann gegebenenfalls eine Hyposensibilisierung gegen die Hausstauballergie helfen.
Bei einer Hyposensibilisierung wird das Allergen in regelmäßigen Abständen durch den Arzt verabreicht (subkutan) oder in Form von Tabletten oder Tropfen täglich eingenommen (sublingual), damit der Organismus sich daran gewöhnt und nicht mehr mit einer überschießenden Immunreaktion reagiert. Bei der Hyposensibilisierung handelt es sich um die einzige ursächliche Behandlung einer Hausstauballergie, die nicht nur die Symptome eindämmt.
Die Gabe des Allergens beginnt bei einer Hyposensibilisierung in kleinen Dosierungen, die dann langsam gesteigert werden, damit der Körper sich an das Allergen gewöhnen kann. Die Dosis wird so weit erhöht, wie möglich, sodass keine allzu starken Immunreaktionen entstehen. Wenn starke Nebenwirkungen auftreten, kann es sein, dass die Dosis wieder verringert werden muss. Insgesamt erfordert diese Behandlung vom Arzt und auch vom behandelten Patienten eine genaue Beobachtung der Entwicklung.
Die subkutane Hyposensibilisierung wird auch subkutane Immuntherapie genannt (SCIT). Subkutan bedeutet „unter die Haut“. Das Allergen wird also mittels einer Spritze unter die Haut gespritzt, zunächst in kleiner Dosis und einmal in der Woche. Dabei wird die Dosierung in der Regel über einen Zeitraum von 16 Wochen immer weiter gesteigert, bis die maximale Dosis erreicht wird. Dieser Teil der Hyposensibilisierung wird als Steigerungsphase bezeichnet. Im Anschluss daran wird meist alle vier bis sechs Wochen eine Spritze verabreicht. Man spricht in dieser Phase von der Erhaltungstherapie. Die Behandlung kann sich über einen Zeitraum von bis zu drei Jahren erstrecken.
Die sublinguale Hyposensibilisierung trägt auch den Namen sublinguale Immuntherapie (SLIT). Sublingual bedeutet „unter die Zunge“. Bei dieser Form der Hyposensibilisierung wird das Allergen also unter die Zunge gegeben. Eingenommen wird das Allergen bei der sublingualen Hyposensibilisierung in Form einer Tablette oder Tropfen. Für Menschen mit Hausstauballergie ist bisher nur eine Einnahme in Tropfenform möglich. Die Einnahme muss täglich erfolgen. Für die Hyposensibilisierung bei Gräserallergie liegt das Allergen auch in Tablettenform vor. Für die Behandlung einer Hausstauballergie gibt es zurzeit noch keine allergenhaltigen Tabletten.
Eine Hyposensibilisierung bedeutet einen Eingriff in das Abwehrsystem des Körpers, sodass Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen sind. Manche Personen kommen für eine Hyposensibilisierung nicht infrage. Dies gilt vor allem für Personen, die …
Patienten mit einer Erkältung oder einer Entzündung sollten mit einer Hyposensibilisierung warten, bis diese abgeklungen ist.
Zur medikamentösen Behandlung einer Hausstauballergie werden verschiedene Medikamente verabreicht, die helfen sollen, die Symptome zu lindern, z. B.:
Abschwellende Nasentropfen und -sprays sowie Nasenspülungen können bei einer Hausstauballergie helfen, die gereizte und geschwollene Schleimhaut in der Nase zu beruhigen bzw. abschwellen zu lassen. Augentropfen können bei juckenden und geröteten Augen in Folge der Hausstauballergie Linderung bringen.
Fedor Singer