Das Allergen, also der allergieauslösende Stoff von Patienten mit einer Hausstauballergie wird von der im Hausstaub enthaltenen Hausstaubmilbe produziert. Die Hausstaubmilbe gehört zu den Spinnentieren und ist rund 0,1 Millimeter lang. Die Hausstaubmilbe scheidet Kot aus, der wiederum kleinste Partikel von Eiweißen enthält. Dieses Eiweiß ist der Auslöser einer Hausstauballergie. Da Menschen im Schlaf viel Wärme und Feuchtigkeit abgeben und außerdem die Nahrung der Milben, nämlich die menschlichen Hautschuppen, vor allem auf der Matratze zu finden sind, fühlen sich Hausstaubmilben in Betten besonders wohl.
Nein, Hausstaubmilben kommen in jeder Wohnung vor, unabhängig davon, wie reinlich die Wohnung gehalten wird. Es gibt aber bestimmte Aspekte, die den Milben ihr Überleben erleichtern und somit die Entstehung von Symptomen einer Hausstauballergie begünstigen, z. B. seltenes Lüften.
Diejenigen Inhaltsstoffe des Milbenkots, die als Auslöser einer Hausstauballergie bekannt sind, sind bestimmte Eiweißpartikel. Wenn die Milben den Kot ausscheiden, lagert sich dieser auf der Matratze an, kann aber auch vom Hausstaub aufgenommen werden und so in Teppiche, auf Böden, in Vorhänge und in Polstermöbel gelangen. Jede Bewegung des Menschen trägt dazu bei, Staub aufzuwirbeln. Dabei wird der Kot der Hausstaubmilbe in kleinste Partikel zerteilt, die auch von der Raumluft aufgenommen werden können. Auf diese Weise können Menschen mit einer Hausstauballergie den Auslöser einatmen: Er gelangt über die Atmung auf die Schleimhäute der Nase und der Atemwege, aber auch auf die Schleimhäute der Augen.
Ein erhöhtes Risiko für eine Hausstauballergie kann erblich bedingt sein. Menschen mit Allergien innerhalb der Familie können das Risiko, selbst an einer Allergie zu erkranken, steigern. Es gibt aber noch weitere Faktoren, die eine Hausstauballergie begünstigen können. Zu diesen gehören z. B.:
Viele Mediziner glauben, dass auch die heutigen Hygieneverhältnisse, die sich im Vergleich zu früher gebessert haben, das Risiko für Allergien erhöhen. Da das Immunsystem durch die keimfreie Umgebung weniger Bakterien und Vieren ausgesetzt ist, wird es unterfordert und richtet sich unter Umständen eher gegen eigentlich ungefährliche Stoffe. Das zumindest besagt die sogenannte Hygienehypothese.
Auch Personen, die im Kindesalter bestimmte Infektion nicht oder seltener hatten, können leichter eine Allergie entwickeln. Dies hängt ebenfalls damit zusammen, dass dann das Immunsystem weniger beansprucht wurde und dementsprechend weniger trainiert ist. In diesem Zusammenhang ist es relevant, dass Kinder, die auf dem Land, z. B. auf einem Bauernhof aufwachsen, seltener Allergien bekommen als Stadtkinder, da auch auf dem Land das Immunsystem in der Regel stärker beansprucht wird.
Fedor Singer