Allergisches Asthma beginnt meist bereits im Kinder- und Jugendalter und ist oft genetisch bedingt. Das bedeutet, dass bei Fällen von allergischem Asthma in der Familie die Wahrscheinlichkeit steigt, selber daran zu erkranken. Durch den Kontakt mit dem Allergen, im Falle einer Hausstauballergie mit bestimmten Eiweißpartikeln im Kot der Hausstaubmilbe, kommt es zu einer chronischen Entzündung in den unteren Atemwegen. Menschen ohne Allergie reagieren auf solche Stoffe nicht, weil sie eigentlich harmlos sind. Bei allergischen Asthmatikern hingegen entsteht eine überschießende Immunreaktion, die zu der Entzündung führt.
Wenn der Betroffene dann erneut mit dem Allergen in Kontakt kommt, treten Asthmabeschwerden auf wie die Verkrampfung der Muskulatur an den Atemwegen und deren Verengung, zusammen mit anfallartiger Luftnot. Diese akute Reaktion kann zwar nach einer gewissen Zeit wieder abklingen, aber die Entzündung bleibt meist dauerhaft. Daher bleiben die Bronchien in der Regel immer empfindlich z. B., gegenüber Tabakrauch, Infekten, kalter Luft oder Luftverschmutzungen.
Wenn Kinder, die jünger als sechs Jahre sind, Symptome zeigen, die Asthma ähneln, liegt häufig ein allergisches Asthma vor. Dabei ist die Diagnose nicht leicht zu stellen. Kinder haben oft entzündliche Prozesse in den Bronchien, die die Atemwege verengen oder zu Muskelverkrampfungen führen, ohne dass es sich dabei um Asthma bronchiale handelt. Diese Vorgänge treten meist mit Infektionen auf und sind schwer von Asthma zu unterscheiden. Sie lassen oft mit zunehmendem Alter nach. Auch allergisches Asthma verschwindet häufig mit dem Erwachsenwerden oder die Symptome nehmen deutlich ab.
Bei der Behandlung von allergischem Asthma kommen oft bestimmte Medikamente zum Einsatz, die man in Langzeitmedikamente (Controller) und Bedarfsmedikamente (Reliever) unterscheiden kann.
Controller sind Langzeitmedikamente, die regelmäßig nach Verordnung des Arztes eingenommen werden. Durch diese Medikamente soll die Entzündung der Atemwege abgeschwächt und die überschießende Reaktion in den Bronchien langfristig verhindert werden. So sollen Asthmaanfälle oder zumindest die Stärke der Symptome gemindert werden. Bei den meisten dieser Medikamente handelt es sich um Glukokortikoide (auch als Kortison bekannt), also Hormone, die auch in der menschlichen Nebenniere vorkommen. Diese sind für den Stoffwechsel von Zucker bzw. Glukose zuständig. Auch lang wirkende Beta-2-Sympathomimetika kommen vor. Diese Substanzen werden nach Verordnung inhaliert.
Reliever werden bei Bedarf also bei akuten Beschwerden eingenommen, z. B. wenn durch den Kontakt mit dem Allergen ein Asthmaanfall zustande kommt. Diese Medikamente sollen die allergische Immunreaktion bremsen und die Atemwege weiten, um einer akuten Luftnot entgegenzuwirken. Zu diesen Medikamenten zählen die zu inhalierenden Beta-2-Sympathomimetika sowie Glukokortikoide in Tablettenform.
Weitere Informationen zur Behandlung von Asthma finden Sie beim Deutschen Allergie- und Asthmabund e. V.
Fedor Singer